The fol­low­ing art­icle was pub­lished on the web­site of our spon­sor Tatonka on 12.06.2012 (in Ger­man only):

Aben­teuer Feuer­land: Ans­pruchs­volles Trekking in unber­ührter Natur

Der Monte Buck­land war das Ziel eines sieben­köp­fi­gen Bergsteiger-​Teams aus Sach­sen, das sich, mit TATONKA-​Equipment aus­ger­üstet, im Januar 2012 zu einer vier­wöchi­gen Tour nach Feuer­land aufmachte. Die Route war den­k­bar ans­pruchs­voll: Von Norden her war der majestät­ische Berg kaum erschlossen worden. Der Reise­bericht von Bar­bara Schmidt erzählt von den Strapazen, aber auch den Glücks­mo­menten dieser ans­pruchs­vol­len Tour.)

Eine Reise ins Ungewisse

Sechs säch­s­is­che Bergsteiger und eine Bergsteigerin machten sich Anfang Januar 2012 auf den Weg zu einem Berg in einer der abgele­gen­sten Gegenden der Welt: Robert Koschitzki, Markus Kautz, Daniel Groß, André Kunert, Micha Nadler, Franz Goer­lich und Bar­bara Schmidt. Der Monte Buck­land, das Ziel der Exped­i­tion, befin­det sich in der Cor­dillera Dar­win, die Teil des feuer­ländis­chen Archipels am Südzip­fel des südamerik­an­is­chen Kontin­ents ist. Zu erreichen ist dieser Zahn aus Eis und Fels nur per Boot durch die Kanäle Feuer­lands. Ein­mal nahm bisher eine Exped­i­tion diesen beschwer­lichen Weg auf sich: Itali­en­is­chen Bergsteigern gelang 1966 die Erst­be­steigung des Monte Buck­land von der Südwestseite.

Mit einer hal­ben Tonne Gepäck fernab der Routen und der Zivilisation

Dies­mal sollte eine neue Route von Norden her erschlossen wer­den. Von dieser Seite hat bisher kaum ein Mensch den Monte Buck­land gese­hen. Satel­liten­bilder und ein paar wenige Luftauf­nah­men aus den 20er und 50er Jahren des 20. Jahrhun­derts waren die ein­zige Mög­lich­keit ein­zuschätzen, was die Gruppe dort erwar­tete. Etwa einein­halb Jahre Planung waren der Reise vor­angegan­gen, bevor es am 16. Januar 2012 soweit war: Das Boot, das uns und unsere ca. 500 kg Gepäck am Strand der Bahía Fit­ton (Fitton-​Bucht) abge­laden hatte, war nur noch ein kleiner weißer Punkt am Hori­zont und wir waren alleine, völ­lig abgeschnit­ten von jeg­licher Zivil­isa­tion, abgese­hen von einem Satellitentelefon.

Ans­pruchs­volle Etap­pen durch schwi­eriges Gelände

Die Wild­nis Feuer­lands zeigte sich sogleich von ihrer rauen Seite: Nach etwa fünf Stun­den mit schweren Ruck­säcken durch extrem unweg­sames Gelände wie Sump­fwiesen, Gestrüpp und Wald, der aus umgestürzten Baum­stäm­men zu bestehen schien, waren wir heil­froh, zumind­est eine Stelle zu finden, wo wir vorläufig unsere Zelte auf­s­tel­len kon­nten. Wir hat­ten gerade mal zwei Kilo­meter geschafft und vor uns ver­engte sich das Tal zu einer Steil­stufe, die dro­hend aufragte. Unser geplantes Basisla­ger lag laut der Satel­liten­bilder noch etwa vier Kilo­meter und 300 Höhen­meter vor uns.

Vier weit­ere anstrengende Tage brauchte es, bis wir mit sämt­licher Aus­rüs­tung end­lich an einem idyll­is­chen kleinen See unter­halb des Buckland-​Gletschers angekom­men waren. Die Steil­stufe hatte sich zwar als über­wind­bar heraus­ges­tellt, allerd­ings nur mit Hilfe eines Fixseils.

Heftige Wet­ter­wech­sel erschweren die Tour

Die ersten Tage hatte sich das berühmt-​berüchtigte feuer­ländis­che Wet­ter noch von seiner guten Seite gezeigt, wir kon­nten bei milden Tem­per­at­uren und ver­hält­nis­mäßig wenig Regen zun­ächst die Umge­bung erkun­den. Nur der Buck­land ließ sel­ten sein Haupt sehen, meist ver­hüllte er es in seiner ganz per­sön­lichen Gipfelwolke.

In den fol­genden Tagen zeigte das Wet­ter dann sein wahres Gesicht: Tem­per­at­uren zwis­chen 0 und 10° Celsius, ein Regenschauer jagte den anderen, der Luftdruck stellte immer neue Min­im­alrekorde auf, und eines Tages fielen mit­ten im „Hoch­som­mer“ auf 300 Meter über Null tat­säch­lich große, nasse Schneeflocken.

Im Team auf den Monte Buck­land: Was für ein Erfolg!

Trotz der wid­rigen Bedin­gun­gen gelang Robert, Daniel und Markus im zweiten Anlauf die Besteigung der beeindruckenden Nord­wand des Monte Buck­land. Vom Hoch­la­ger im Sat­tel am nörd­lichen Ende des Buckland-​Gletschers erklommen sie in 12 Stun­den über den Nord-​Grat einen riesigen Bergschrund und über die Nor­dost­wand den Gip­fel der 1.746 m hohen „Königin Feuer­lands“. Die Sichtver­hält­n­isse waren bes­cheiden, die Aus­sicht auf dem Gip­fel gleich null, trotzdem waren sie glück­lich oben angelangt zu sein. Auch der Abstieg, den sie teils im Dunkeln bewälti­gen mussten, ver­langte noch­mal volle Konzen­tra­tion und so erreichten sie nach 19 Stun­den völ­lig aus­ge­pumpt wieder ihre Zelte im Hochlager.

Das „Base­camp“ fieberte mit

Der Rest des Teams hatte den Auf­stieg gespannt am Funkgerät mit ver­folgt, über den Gip­felsieg geju­belt und kon­nte erst ber­uhigt sch­lafen gehen, als die erlösende Nachricht kam, dass alle drei das Hoch­la­ger wieder sicher erreicht hat­ten. Sie hat­ten es gerade noch rechtzeitig geschafft, denn in den fol­genden Tagen ver­schlechterte sich das Wet­ter erheb­lich, so dass die Menge an Neuschnee sicher einen weit­eren Ver­such ver­hindert hätte.

Die Besteigung des Nebel­bergs mar­kiert einen End­punkt der Tour

Leider ließ es auch in den verbleibenden Tagen kaum andere Akt­iv­itäten zu. Robert, Daniel und Franz gelang noch eine Erst­be­steigung, allerd­ings sagt der Name Monte Niebla (auf deutsch Nebel­berg) viel über die Wet­ter­bedin­gun­gen bei seiner Besteigung aus. Dann waren die dreie­in­halb Wochen auch schon fast vorbei und es wurde Zeit, die Zelte abzubrechen und in die Bucht zurückzukehren.

Auch der Rück­weg zum Strand wurde noch­mal eine ziem­lich nasse Angele­gen­heit: Es regnete in Strö­men, überall floss Wasser die Hänge hinab, tropfte von den Bäu­men und bald waren wir völ­lig durch­nässt, die Schuhe schmatzten bei jedem Sch­ritt und sobald man stehen blieb, fin­gen die Zähne an zu klappern.

Son­ni­ger Abschied von Feuer­land: Mit Stolz und unver­gess­lichen Erin­ner­ungen im Gepäck

Als wir jedoch am näch­sten Mor­gen am Strand erwachten, trauten wir unseren Augen kaum: strah­lend blauer Him­mel und Sonnenschein, kein Wölkchen, soweit der Blick reichte. Der Tag, auf den wir seit vier Wochen gewar­tet hat­ten und der uns jetzt nichts mehr nützte! Wir entschlossen uns nach anfäng­li­chem Ärger jedoch, die Sache mit Humor zu neh­men, die Sonne zu genießen und unsere Sachen end­lich mal wieder zu trocknen.

Alles in allem war es eine sehr spannende Exped­i­tion, völ­lig auf uns alleine ges­tellt hat­ten wir uns Wege durch die Wild­nis gesucht, in die vorher ver­mut­lich noch nie ein Mensch seinen Fuß gesetzt hatte, und einem Teil des Teams ist es tat­säch­lich gelun­gen, das große Ziel, die Besteigung des Monte Buck­lands, zu erreichen.

All das hät­ten wir ohne Hilfe und Unter­stützung nicht geschafft. Vielen Dank an Tatonka für die Aus­rüs­tung unter anderem mit Lasten­kraxen, sehr hil­freichen wasser­di­chten Säcken und vor allem auch Erste-​Hilfe-​Ausrüstung, die wir zum Glück nicht benötigten.

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