The fol­low­ing art­icle was pub­lished on Climb​ing​.de on 25.03.2012 (in Ger­man only):

Zweite Besteigung des Monte Buck­land auf Feuerland

Ein junges säch­s­isches Exped­i­tion­steam war Ende Januar in der Cor­dillera Dar­win in Chile – dem sogenan­nten Ende der Welt – erfol­greich: Robert Koschitzki, Daniel Groß und Markus Kautz gelang eine großartige Neu­tour auf den Gip­fel des Monte Buckland.

Diese Besteigung bedeutete gleichzeitig die erst zweite Besteigung dieses Gip­fels, nachdem eine itali­en­is­che Exped­i­tion unter Lei­tung von Carlo Mauri die Erst­be­steigung über die Süd­west­wand im Jahre 1966 real­is­ierte. 

Der Monte Buck­land ist eine der form­schön­sten Berggestal­ten des Feuer­landes, ein fast 1800 m hoher Eiskeil, welcher weithin sicht­bar aus den umgebenden Fjorden heraus­ragt. Würde dieser Berg in einer etwas zugäng­licheren, und weni­ger wet­terge­plagten Region stehen, er wäre sch­licht weg ein Traumziel für jeden Bergsteiger.

So jedoch ist es bereits ein kleines logistisches Aben­teuer, nur an den Fuß des Berges zu gelan­gen. Zudem sollte man für eine Besteigung mehr­ere Wochen ein­planen, um nicht auf­grund des anhal­tend schlechten Wet­ters chan­cenlos zu bleiben.

Die Deutschen ließen sich auch von den äußerst raren Inform­a­tionen über den Berg nicht abs­chrecken, son­dern fühl­ten viel­mehr ihren Aben­teuergeist und ihre Kreativ­ität dadurch herausge­fordert. Kon­takt zu einem der itali­en­is­chen Erst­bege­her bra­chte ein­ige Details zu deren Auf­stiegs­route im Süd­westen, die „andere“ Seite des Berges blieb aber vor der Abre­ise weit­ge­hend unbekannt. Ledig­lich die Auf­nah­men des legendären Flug­pi­oniers Gun­ther Plüschow aus dem Jahre 1929 gaben einen Ein­blick in den oberen Teil der NO-​Wand, dam­als noch voll­ständig in Eis gehüllt.

Das Neu­land begann bereits am Strand: nachdem das kleine Boot die insges­amt sieben Exped­i­tion­steil­nehmer in der Fitton-​Bucht abge­setzt hatte, mussten sie sich zun­ächst etwa 5 km durch unber­ührten dichten Feuchtre­g­en­wald käm­p­fen, um am Fuß des Berges ihr Basisla­ger aufzusch­la­gen. Ende Januar war es dann end­lich soweit, das Wet­ter zeigte sich gnädig: Am 29.1. gelang Koschitzki, Groß und Kautz der Auf­stieg im Alpin­stil durch die NO-​Wand, nachdem sie auf 1100 m ein Hoch­la­ger errichtet hatten.

Die Route folgt zun­ächst dem N-​Grat bis unter die Gip­fel­wand, durch diese führt eine markante Rinne (bis 65°) hin­auf auf den sch­malen Gip­fel­grat. Es han­delt sich vor­wie­gend um Eis– und Mixed­seillän­gen, der Fels am Monte Buck­land ist insges­amt sehr brüchig. Die Schlüs­sel­stelle ist die Über­windung des Bergschrundes unter­halb der Gip­fel­rinne (WI4).

Nach langem Dornröschensch­laf scheint die Ber­gkette des Monte Buck­land nun wieder in den Blick­punkt der Alpin­isten zu rücken, denn auch eine Exped­i­tion um Robert Jasper, Jörn Heller und Ralf Gantzhorn ist derzeit dort unter­wegs. Sie ver­suchen sich am noch unbestie­genen Monte Aosta, einem Nachbarn des Monte Buckland.

Monte Buck­land (1746 m)
Zweit­be­steigung am 29.01.2012 Neu­tour “Sil­berkondor” (Cóndor de plata), 65° /​D (benannt nach dem Flug­zeug des Flieger­pi­oniers Gun­ther Plüschow, welcher von seinen Erkundungs­flü­gen 1929 die ersten Auf­nah­men der NO-​Wand des Monte Buck­land mitbrachte)

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