Über Sinn und Unsinn

Erstellt am Son­ntag, 15. Jan­uar 2012 Geschrieben von Robert

Mit der heuti­gen Nachricht von André und Dani, dass sie ihren Flug in San­ti­ago ver­passt haben, da es Prob­leme mit dem Gepäck gab, verzögert sich möglicher­weise unser Zeit­plan. Noch gibt es Hoff­nung, dass wir in weni­gen Stun­den gegen 6 Uhr Rich­tung Feuer­land auf­brechen kön­nen, aber Sicher­heit wer­den wir erst mit der Ankunft der bei­den Nachzü­gler haben. Vielle­icht ein guter Zeit­punkt nochmals über das Vorhaben „Monte Buck­land“ nachzu­denken. In unserem Fall geht es um die Sinnhaftigkeit des Klet­terns in abgele­ge­nen, vielle­icht sogar uner­forschten Gebi­eten und dem damit ver­bun­de­nen Aufwand.

Der erwäh­nte, gut 50 kg schwere Lebens­mit­telvor­rat für das Basis­lager und die gut 50 kg Müs­liriegel und Fer­tig­gerichte für die Hochlager lassen sich bei einem Ziel wie dem Buck­land anhand des Energiebe­dar­fes bes­tim­men und recht­fer­ti­gen — schließlich wollen wir zwar nicht gut genährt aber den­noch aus eige­nen Kräften in die Zivil­i­sa­tion zurück­kehren. Auch der Aufwand den wir für die Per­mits und die Absicherung hin­sichtlich einer möglichen Ret­tung unter­nom­men haben steht bei einer der­ar­ti­gen Expe­di­tion außer Frage. Nur mit FRED habe ich so meine Prob­leme! FRED haben wir als neues Mit­glied gestern eher miss­mutig ins Team aufgenom­men. Noch ist er etwas kühl und zurück­hal­tend — er spricht nicht viel. Dies wird sich lei­der sehr schnell ändern, sobald er erst ein­mal auf Touren gekom­men ist. FRED ist unser Benzin-​Generator.

Noch vor weni­gen Wochen wäre wohl nie­mand von uns auch nur im Leis­es­ten auf die Idee gekom­men ein der­ar­tiges, 12 kg schw­eres Mon­strum am Ende der Welt durch die Wild­nis schlep­pen zu wollen. Habe ich nicht erst vor weni­gen Tagen im Buch eines guten Fre­un­des von dem Gefühl der Frei­heit und Ursprünglichkeit gele­sen, das ihn fern ab der Zivil­i­sa­tion, fern ab von jeglichen Hightech-​Spielereien beim Berg­steigen umgibt. Und dann gewähren wir FRED einen Platz in unserem Team…

Die Assozi­a­tion zu Maestri’s Kom­pres­sor, der noch heute in der Wand eines der genial­sten Fel­stürme Patag­o­niens ver­weilt, ist zudem nicht von der Hand zu weisen. Im Gegen­satz zu ihm, pla­nen wir unsere Bestei­gun­gen jedoch im Alpin­stil und wer­den so wenig wie möglich Spuren am Berg zurücklassen.

Aber wie steht es nun um FRED, für dessen Name übrigens auch eine Lang­form existiert: Fuck­ing Ridicu­lous Expe­di­tion Device. Wir brauchen ihn als eine Art Ver­sicherung. Anhal­tend schlechtes Wet­ter bedeutet den Aus­fall der Solaren­ergie und ohne Strom sind wir aufgeschmis­sen. Kaum vorstell­bar, aber unsere Entschei­dung, die Expe­di­tion zu doku­men­tieren und filmisch zu begleiten zieht immer größere Kreise. Die mögliche Alter­na­tive zum Gen­er­a­tor wären Auto­bat­te­rien, doch die Energiedichte selbst der besten Akkus ist immer­noch um ein Vielfaches schlechter als die von Ben­zin, zumal ein Wieder­au­fladen ohne Sonne eben­falls nicht möglich ist. Betra­chten wir FRED also in den kom­menden Tagen als Gast im Team, der seine Bewährung­sprobe noch vor sich hat.

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