Auf der Suche nach Luft

Cre­ato Lunedì, 06 Feb­braio 2012 Scritto da André

Als ich heute mor­gen mit hek­tis­cher Schnap­pat­mung aufwachte, war klar irgen­det­was war passiert! Mein erster Blick galt meinem Schlaf­sack. Er fühlte sich außen wohlge­formt und trocken an, innen mol­lig warm. Mit einem lauten Zis­chen entwich die nächtliche Pup­sluft beim Öffnen des Reisver­schlusses und es blieb ein Häufchen Elend übrig. Kurzzeitig gab es wieder Luft und der Atem beruhigte sich ein wenig. Der zweite Blick ging instink­tiv zur Uhr — hatte ich ver­schlafen? Es war noch dunkel im Zelt, ich kon­nte nichts erken­nen! Kurz den Abend Revue passieren lassen, wo hatte ich die Lampe im Zelt ver­loren — während des Schlafens hatte ich auf nichts Unbe­que­men gele­gen? Der Mp3-​Player musste als Lichtquelle her­hal­ten. 5:27 Uhr — und das im Urlaub! Der oblig­a­torische Blick auf den Luft­druck nahm mir fast den restlichen Atem — 934 mbar stand da in großen Zif­fern auf dem Dis­play. Ein erneuter Blick brachte Gewis­sheit — his­torischer Urlaub­stief­s­stand des Luft­druckes — meines Hechelns Ursache war gefun­den — es fehlte ein­fach an Luft. Seit dem Basis­lager­auf­bau kan­nte der Luft­druck nur eine Rich­tung, stetig steil bergab mit extra großen Schrit­ten. Jedes hart erkämpfte Mil­libar in Rich­tung 1000 wurde eupho­risch gefeiert, nur um sich kurzzeitig später wieder als Ein­tags­fliege herauszustellen.

Wenn man den auf Nor­mal­null gerech­neten Druck mit dem niedrig­sten gemesse­nen Luft­druck des let­zten Sturmes in Deutsch­land ver­gle­icht — und der war ziem­lich tief -, bewe­gen wir uns entspannt in diesen Luft­druck­bere­ichen. Zum Glück brauchen wir uns nicht vor abbrechen­den Ästen oder her­ab­stürzen­den Dachziegeln schützen. Unsere einzige Sorge beschränkt sich auf die Gestänge­bö­gen der Zelte.
Erst jetzt nahm ich wahr, dass es nicht mehr schneite son­dern wieder stark reg­nete — seit 2 Tagen durchge­hen­der Nieder­schlag und wenn man die paar Stun­den Sonne davor außer Acht lässt, eine Woche! In unserem Vorzelt hatte sich mit­tler­weile auch wieder ein kleiner See gebildet — im Ver­hält­nis zu den umliegen­den Hän­gen würde ich es aber immer noch als trocken beze­ich­nen, sind die Hänge trotz ihrer Hanglage mehr oder weniger fließend in den Hauste­ich überge­gan­gen. Etwas war aber noch anders. Ein lautes Knat­tern am Zelt war zu vernehmen. Ein steife, eine sehr steife Brise rüt­telte am Gestänge. Der Wind hatte merk­lich aufge­frischt. Kein gutes Zeichen für die bevorste­hende Bootsüberfahrt…

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