Il seguente arti­colo è apparso sulla pag­ina di sport mon­tani del Dres­d­ner Neueste Nachrichten del 1415 aprile 2012:

Eine feucht-​fröhliche Erfahrung

Dres­d­ner erk­lim­men drei Berggipfel am anderen Ende der Welt (Von Anette Thoma)

Man stelle sich vor: eine sprich­wörtlich grüné Hölle, ein fast senkrechter Hang, nur an einer engen Stelle passier­bar, Dic­kicht, Buschw­erk, dazu schlechte Sicht, Kälte und Nebel. Willkom­men im Kaltre­gen­wald von Feuer­land! Dort­hin hat es eine siebenköp­fige Bergsteiger-​Gruppe aus Sach­sen zu einer Expe­di­tion ver­schla­gen. Das Ziel: Die Zweitbestei­gung des Monte Buck­land, der sich in­mit­ten der unwirtlichen und kaum erforschten süd­ame­ri­ka­ni­schen Gebirgs­kette Cordillera Dar­win erhebt. «Ich habe so etwas noch nie erlebt. Das ist defin­i­tiv eines der nach­haltig­sten Erleb­nisse der Expe­di­tion», betont Daniel Groß aus Dres­den, einer der Berg­steiger. Robert Koschitzki, sein Team-​Kollege und eben­falls Dres­d­ner, pflichtet ihm bei. «Wir haben uns mit Macheten durch den Busch gekämpft. Für fünf Kilo­me­ter haben wir fünf Tage gebraucht», ergänzt er. «Und das mussten wir drei Mal machen, wir hat­ten an die 500 Kilo­gramm Gepäck.»

Nach einer Vor­bere­itungszeit von einein­halb Jahren begann Mitte Jan­uar die Expe­di­tion nach Feuer­land. «Die Her­aus­forderung war nicht vor­rangig kör­per­lich, son­dern eher logis­tis­cher und finanzieller Natur», erk­lärt Daniel Groß. Ins­ge­samt mussten 25000 Euro in die Expe­di­tion gesteckt wer­den — ein Betrag, den die sieben Teil­nehmer niemals alleine hät­ten auf­brin­gen kön­nen. Aus diesem Grund haben die Berg­steiger zu einer Postkarten-​Aktion aufgerufen: Jeder, der min­destens sieben Euro spendete, bekam eine Gruß­postkarte vom anderen Ende der Welt zuge­sandt. Beson­ders aus dem Fam­i­lien– und Fre­un­deskreis kam auf diesem Wege einiges zusam­men, den­noch waren sie auf die Unter­stützung von Fir­men und auf Spon­sor­ing angewiesen. För­der­mit­tel stell­ten bei­spiels­wei­se der Deutsche Alpen­verein und die Akademis­che Sek­tion Dres­den bereit.

Die Gipfelbestei­gung des Mt. Buck­land war eine schwierige Auf­gabe für die Berg­steiger. «Die Wet­ter­lage war sta­bil insta­bil», scherzt Daniel Groß. Ständi­ger Wech­sel, Sturm, Eis und Schnee: keine gün­sti­gen Voraus­set­zun­gen für die Erk­lim­mung eines Gipfels. Nur ein ita­lie­ni­sches Team bezwang den Monte Buck­land vor ihnen — im Jahr 1966. «Als wir oben angekom­men sind, waren wir grund­sät­zlich erst ein­mal froh und erle­ichtert, aber auch ent­täuscht», so Robert Koschitzki. Der Grund: wieder das Wet­ter. «Wir hat­ten eine Sicht von unge­fähr 15 Metern, dazu Sturm. Nach einer Stunde sind wir wieder abgestiegen. Es war wirk­lich eine feucht-​fröhliche Erfahrung.»

Doch auch wenn es im Nach­hinein etwas ent­täuschend war, sie «haben das geschafft, was wir schaf­fen woll­ten», so Koschitzki. Neben dem Monte Buck­land haben sie noch zwei weit­ere Gipfel bestiegen, bei­des waren Erst­bestei­gun­gen. Daher haben sie den Bergen auch eigene Namen gegeben: Der eine heißt nun Monte Bella Vista (was übersetzt so viel heißt wie «schöner Blick») mit 825 Metern und der andere Monte Niebla («neblige Sicht») mit einer Höhe von 1430 Metern.

Und jetzt? Die Berg­steiger sind nach fünf Wochen Expe­di­tion seit Mitte Feb­ruar zurück in der säch­sis­chen Heimat. Ihr Leben nimmt mit­tler­weile wieder den gewohn­ten Gang, doch war es für Robert Koschitzki nicht ein­fach, den Arbeit­sall­tag wieder einkehren zu lassen. «Die Nach­bere­itung hat mich damals täglich beschäftigt. Ich hatte zum Beispiel viel zu tun mit der Entwick­lung des Bild– und Film­ma­te­ri­als und mit der Aufar­beitung der let­zten fünf Wochen.» Koschitzki ist aus­ge­bilde­ter Wirtschaftsin­ge­nieur und arbeitet am Insti­tut für Pho­togram­me­trie und Fern­erkun­dung an der TU Dres­den. «Die ersten bei­den Arbeit­stage habe ich ver­schlafen», lacht er. Eine neue Expe­di­tion hat er noch nicht im Auge. Aber Lust dazu habe er auf alle Fälle. «Vielle­icht Pak­istan. Aber es ist noch nichts Konkretes geplant», lächelt er.

Bei Daniel Groß sieht es etwas anders aus. Er hat eine vier­jährige Tochter und will sich in den näch­sten Jahren erst ein­mal seiner Fam­i­lie wid­men. «Nach fünf Wochen Ausstieg weiß ich, was ich hier schätze. Man lebt von Kon­trasten und so eine Expe­di­tion motiviert mich dann auch wieder für den All­tag und die Arbeit.» Aber das Berg­steigen ist für ihn, wie auch für Koschitzki, ein «sehr aus­geprägtes Hobby, schon fast eine Sucht». Deshalb wird Daniel Groß irgend­wann wieder an einer Expe­di­tion teilnehmen.

Angedacht ist jetzt erst mal ein Film­pro­jekt über die His­to­rie der gesamten Tour. Dafür müssen allerd­ings noch Unmen­gen an Bildern und Fil­men aus­gew­ertet und sortiert werden. 

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